Bei Horst Niesen „knackte“ es plötzlich beim Dehnen, Wolfgang Illmanns Waden machten zu; Betreuer Jürgen Hagendorn verbrauchte gefühlt eine komplette Matchplan-Mappe, um alleine die ständigen Veränderungen seiner Startformation auf’s Papier zu bringen!
Und diese unterschied sich schon, urlaubs- und verletzungsbedingt, enorm von der Mannschaft, die mit der Niederrhein-Vizemeisterschaft die Teilnahme erst ermöglicht hatte. Klaus Wilkie, Walter Wikarek, Gerd Hoffmann oder Pitter Pless: nicht dabei.
Das erste Match gegen Niederrhein-Meister VFL Rhede … konnte man verlieren, alleine die Einsicht war schon wertvoll, dass kein großartiger Unterschied zwischen der eingespielten gegnerischen Truppe und dem Neuling zu erkennen war. Im zweiten Spiel gegen Alemannia Aachen/DJK Haaren verwirklichten die Düsseldorfer Oldies gleich zwei Ziele: den ersten Punkt und „zu-null“ – wobei allerdings auch durchaus ein erster Treffer im Bereich des Möglichen lag.
Dieser gelang in der folgenden Partie – Gegner FV Honnef - Detlef Kreft nach einer Ecke von Jacki Kronenberg; zum Sieg reichte es indes nicht, weil eine der wenigen fußballbekannten und berühmt-berüchtigten Unaufmerksamkeiten dem Gegner zum Ausgleich verhalf – und zudem Joachim „Moli“ Molitors Schuss aus halblinker Position vom rechten Innenpfosten nicht bestimmungsgemäß ins Spielfeld zurückhoppelte!
Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass vom ersten Spiel an ständig ein Akteur verletzt vom Feld humpelte – und gelegentlich sein Ersatzmann sich kaum agiler auf das selbige schleppte, um wenigstens den sechsten Feldspieler zu markieren … Die nicht vorhandene medizinische Abteilung behalf sich überraschend erfolgreich mit aufmunternden Sprüchen und gutem Zureden, wo die Gegner lässig ihre transportable Massagebank im Schatten aufklappten …
Viertes Spiel: nahe dran und doch verloren …
Der Gegner: Siegen Wittgenstein - das Ziel: mit dem Restkader (ohne Horst, Winni und Achim) gegen den Favoriten wenigstens nicht zu hoch verlieren, und so gab es von der ersten Minute an eine Abwehrschlacht, bei der Keeper Norbert Kaufmann fast alles hielt, und wenn er mal geschlagen war, rettete halt Walter Bähr mit dem Kopf! Wir hatten sogar die eine oder andere Konterchance mit Pfostenschuss, aber ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen. In der vorletzten Minute wählte dann Norbert beim Abschlag die falsche Option (durch die Mitte auf Thomas, der den Ball nicht erreichte) - so nahm das Unheil seinen Lauf, da der Gegner auf das Tor zusteuerte und am kurzen Pfosten versenkte – Abpfiff – 0:1!
Das letzte Spiel wollten wir zwar ebenfalls nicht verlieren, da wir mit einem Unentschieden nicht letzter geworden wären. Es ergab sich trotz des Rumpfkaders ein recht offenes Spiel, in dem allerdings Konny Hertel einmal unseren Keeper auf der Torlinie mit der Hand vertreten musste, woraufhin er 4 Minuten Zeitstrafe und wir einen Elfmeter gegen uns bekamen. Welchen Norbert, nun wieder die angestammte Position ausfüllend, allerdings bravourös parierte! Nun folgten 4 Minuten Abwehrschlacht, bis Konny wieder rein durfte und wir das Spiel offen gestalten konnten. Zwei Minuten vor dem Ende passierte dann ein weiteres Unglück, als dass der sowohl super als auch alle Partien durchspielende Walter in ein Loch im Rasen trat und mit Knieverletzung vom Spielfeld humpeln musste. Dafür „opferte“ sich Horst, indem er meinte, die letzten 120 Sekunden doch durchstehen zu können. Was er dann im wahrsten Sinne des Wortes nicht erfüllte, da er beim Ballstoppen in der Rückwärtsbewegung stolperte und wie ein Käfer auf dem Rücken liegenblieb, während zwei Gegenspieler der Kreisauswahl Recklinghausens ihm den Ball als letzten Mann abluchsten, auf Norbert zustürmten und ihn humorlos ausspielten. Da machte dann der letzte Sonntagsschuss in den Winkel zum 2:0 dann auch nichts mehr aus …
Die besten Trostpflaster: es hat allen Beteiligten Spaß gemacht, die Einsicht, trotz aller Widrigkeiten mit den besten Teams mithalten zu können, die Zusagen, weiter am Projekt „Ü60 Düsseldorf“ mitzumachen.
Mit dem festen Vorsatz, dass dann Erfolge den Weg pflastern …
Bericht: Gerd Hoffmann / Jürgen Hagendorn