„Die halten das nicht 90 min durch!“ – kommentierte Füsio Willi Use schon bald nach Anpfiff die Hochdahler Bemühungen, war aber nach 90 min eines anderen, besseren belehrt. Die letzten Minuten war Das Durchhalten zudem auch nicht mehr nötig gewesen, denn trotz der lange überfälligen Maßnahme, Rene Reuland endlich nach vorne zu beordern, strahlte Eller keine Gefährlichkeit mehr aus, sondern war mehr mit dem Schiri beschäftigt, der zugegebenermaßen eigenwillige Regelauffassungen in Pfiffe umsetzte.
So war für die erste Hälfte eine Gästetorchance zu verzeichnen, als in der 42.min Niklas „Turbo“ Müller alleine auf den Hochdahler Keeper zusteuerte, die Kugel jedoch nicht an ihm vorbeibrachte. Zuvor musste bereits Rashit Asllani ausgewechselt werden, der nach Disput mit dem Unparteiischen am Rande eine roten Karte wandelte. Hochdahl war gefährlich durch scharfe Flanken und bei Standardsituationen, wenn der lange, trotzdem wendige Innenverteidiger aufrückte.
Zweite Halbzeit - die zwischenzeitliche 4:0-Führung des BVB im Derby gegen S04 hatte in der Pause wenigstens für Unterhaltung gesorgt – und keine Änderung des Geschehens auf dem Kunstrasen. Rhenania ließ kein Spiel zu mit einer gelungenen Mischung aus schnellem Rückzug der Abwehr nach Ballverlust und konsequentem, nicht erlahmendem Stören der gegnerischen Ballbesitzer. Mehr als „konsequent“ wurde allerdings in der 52.min der halblinks alleine auf das Tor zustürmende Baschar El Fayyad von den Beinen geholt, doch folgte nicht nur keinerlei Ahndung, sondern im Gegenzug ein bestenfalls gerade noch vertretbarer Freistoß am linken Strafraumeck, weil Sam Weiler beim Kopfball die zuvor schon einmal schwer verletzte Nummer 9 des Gegners touchiert hatte. Freistoß also von einer Position, bei der eine Mauer, zumal bei Flutlicht, bestenfalls nicht stört, aber nicht unbedingt immer eine Hilfe darstellen muss. Dito! Tormann Burak Köktürks unglückliche Abwehraktion rundete diese Minute ab: 1:0. Und fortan Hochschaukeln der Kommunikation zwischen E04-Akteuren und Referee, erstere unterstützt von außen – es sollte sich rächen!
Den Ausgleich für Eller in der folgenden Phase verhinderten drei-, viermal Hochdahler Abwehrbeine bei Schüssen von der Strafraumgrenze, auszuspielen vermochte die Gästeoffensive die Abwehr des Heimteams bis zum Ausgleichstreffer von Eremias Ghebremedhin jedoch nicht. Bei dessen feiner Einzelleistung blitzte mehr als auf, wozu er in der Lage wäre, gelängen häufiger Anspiele im neudeutsch „Box“ genannten Bereich! Er tanzte halbrechts drei Verteidiger nach allen Regeln der Fußballkunst aus und fand dann mit seiner Mischung aus Flanke und Schuss den am langen Pfosten heranfliegenden Nico Stracke: 1:1 in der 69.min!
Na also, geht doch, und noch wenigstens zwanzig Minuten Zeit, eine Verlängerung zu vermeid… - dachte man nicht zu Ende, da lautete das neue Resultat 2:1! Ball in Ellers rechter Ecke nahe dem selbigen Pfosten, Sam Weiler und Co. dabei: wie steht´s mittlerweile in Dortmund? Papa Reuland, Karl-Heinz Rothe, Jack Ett und Helmut Ferdinand hinter dem Schackett widmeten sich für einen Moment einer spannenderen Angelegenheit, um dann eine Hochdahler Flanke zum linken Fünfereck segeln zu sehen. Zu einem mutterseelenallein nahenden Andreas Schuldeis, der zum umjubelten erneuten Führungstreffer verwandelte: 2:1.
Noch ein Schuss von Nico Stracke, der sich – abgefälscht – gefährlich knapp hinter dem Hochdahler Gehäuse senkte: das war´s!
Abgesehen von zwei hanebüchenen Abseitspfiffen gegen Eller und, auf die Kommentare der E04-Spieler folgend, Trotzreaktionen des Unparteiischen. Mit gelb-rot kam Kapitän Engin Cakir dabei noch gut weg.
Deutlich hilfreicher wäre gewesen, in Verletzungspausen der Hochdahler mal kurz die eigene Leistung zu reflektieren, wenn man mit dem Anspruch nach Hochdahl gefahren war, dort zu gewinnen oder zumindest aufzutreten wie eine Bezirksliga-Tabellenzweiter.
Also auch nicht, indem, wie gegen des DSV 04, seines Zeichens Tabellenletzter mit dem schwächsten Angriff der Bezirksliga, Rene Reuland wegen Ausfalls der Abwehrspieler XY in der Verteidigung spielt, wo es sich doch in etlichen Spielen zuvor gezeigt hatte, welchen Wert er als Offensivkraft gegen tiefstehende Gegner besitzt. Gegen DITIB stand er auch nicht in der Abwehr, nicht mal auf dem Feld, und das Ergebnis auswärts lautete „zu null“ für die Abwehr.
Es war feucht, es war kalt, zur Pause gab´s keinen Glühwein, und der Winter rückt gerade erst näher, Jungs.
Und wenn man dann zum Fußballspiel seiner Mannschaft fährt und bald gar niemand Bekanntes mehr trifft (Tschuldigung an die vier Mitanwesenden), nach 90 min dieses Fazit ziehen muss ( ich lasse mich gerne eines Besseren belehren oder putze künftig noch intensiver meine Brille):
…!!!???