„Pech jehabt!“
Einer der zum Parkplatz strömenden Elleraner Anhänger nach dem Spiel.
„Genau! Dass wir hierher gefahren sind!“
Bei schönstem, jedoch kaltem Spätherbstwetter konnte man sich seltenst am Spiel unseres Teams erwärmen! Eher aufgrund der „Bolzen“ erhitzen, die vor allem in der ersten Halbzeit – und ungestraft zunächst – unterliefen. Bei Keeper Lukas Müller waren sie offenkundig, bei Rechtsverteidiger Asllani weniger, jedoch wirkungsvoller, denn über seine Seite fiel kurz vor der Pause (psychologisch ja wichtig, glaubt man den einschlägig bekannten Wissenschaftlern) das 1:0 für die biederen Gastgeber. Im Nachhinein: das hatte sich angekündigt, bei einer derart offensiven Interpretation der Spielposition.
Auffallend von Beginn an, dass die Langenfelder früh und aggressiv störten – und sie dies recht lange durchhielten, wie die 2.Halbzeit denn auch belegte. So kam Eller nur schwer in Gang, und vorne recht wenig an verwertbarem Ballmaterial überhaupt an. Zumal viel zu häufig in Ballbesitz der Zweikampf gesucht, auch gefunden wurde, allerdings ohne großartig davon zu profitieren.
Chancen sind schnell aufgezählt: Baschar El Fayyad scheitert mit einem Lupferversuch am unsicheren Torwart Cyrys, Rene Reuland in Neuauflage seiner Versuche von Lohausen frei vor dem Torwart. Auf der Gegenseite verpasst der HSV-Angreifer nach einem Patzer von Lukas Müller leichtfertig aus zugegebenermaßen spitzem Winkel das leere Tor, und ein Schuss nach weiterem Blackout in Ellers Abwehr touchiert aus halblinker 10m Distanz eher die Wolken als die Querlatte.Man ist zu Gast hier, weiß nicht um die Größe des Theken-Ansturms in der Halbzeitpause, und begibt sich demnach vorsichtigerweise schon etwas früher ins HSV-Clubhaus. Zurecht: das Kölsch(naja …) wird direkt präsentiert, das 1:0 fällt gleichzeitig. Einkehrende Einheimische helfen bei der Rekonstruktion – voilà:
… das Leder schlägt nach Flankenwechsel auf die linke HSV-Angriffsseite, Querpass in den E04-Strafraum und geschicktem Agieren von Sebastian Tiburtius gegen Niko Kirste in Ellers langem Eck ein.
Halbzeit. Wie verwandelt kam Ellers Mannschaft aus der Pause – nicht heraus; es ging erstmal mit Pressing der Gastgeber und hakeligem Spielaufbau von Null-Vier weiter. Und Chancen wurden erst mal gar keine mehr herausgearbeitet, fast lockte das Clubhaus-Kölsch mehr als die Inaugenscheinnahme des Spiels. Mit der Hereinnahme von Nico Stracke kamen Hoffnung – und Chancen zurück, doch zweimal stand bei seinen Schussversuchen der Pfosten im Weg: zunächst verbockte Torwart Cyrys einen Distanzschuss beim missglückten Fangversuch wenigstens noch gegen das Alu, dann klatschte ein Freistoß gegen dasselbe. Doch davon abgesehen: es gelang einfach zu wenig, und mental waren die Langenfelder ohnehin haushoch überlegen: die Anfeuerung hielt die komplette Partie über an.
Schon in der Nachspielzeit stellte sich dann der ansonsten für sein relativ fehlerfreies Agieren bekannte Oliver Wirz im Zweikampf gut 35m vor dem eigenen Tor nicht sonderlich geschickt an, sodass Petri ihm samt Leder entwischen und überlegt zum 2:0 einklinken konnte.
Ebenfalls auf dem Heimweg am HSV-Bräterstand vorbei:
„Wollt Ihr noch ein paar Würstchen mit nach Hause nehmen?“
„Nein, danke! Wir haben eben 11 gesehen – das reicht!“
HSV Langenfeld: #Cyrys, Christian#Weidenmüller, Jens#Bartsch, Max#Große Enking, Steffen#Tiburtius, Sebastian(69.min<>Ferrara, Nico)#Klein, Marvin(87.min<>El Morabiti, Ahmed)#Becker, Patrick#Benecke, Dominik#El Morabiti, Anas#Dames, Nils(84.min<>Ludwig, Felix)#Hasselbring, Sven(75.min<>Petri, Alessandro)#
TSV Eller 04:#Müller, Lukas#Kirste, Nico#Bothe, Robin#Asllani, Rashit#Wirz, Oliver#Trceziok, Kai Christoph(58.min<>Stracke, Nico)#Cakir, Engin#El Chaabi, Malek#Reuland, Rene(81.min<>Yasir, Soufian)#El Fayyad, Baschar#Ghebremedhin, Eremias#
Tore: 43.min ▪ Tiburtius, Sebastian(~ El Morabiti, Anas) □ 1:0#90.min ▪ Petri, Alessandro(~ Cyrys, Christian) □ 2:0#
Video: Nico Stracke trifft zweimal den Pfosten