„Das Spiel gewinnt die Mannschaft – der Trainer verliert es!“
„Fußball ist ein Ergebnissport!“
Beide Aussagen hätten schon als Diskussionsgrundlage für „danach“ auf der Clubhausterrasse gereicht; „… wir wollen aufsteigen!“ (Coach Kerim Kara im Interview vor der Saison) kam als „i-Tüpfelchen“ noch hinzu. Betretene Mienen nach der Partie: das hatte man sich durchweg anders vorgestellt!
Nicht nur ergebnismäßig, sondern auch … ja: auftrittstechnisch. Denn, mal ehrlich: das genügte dem Anspruch des Trainers nicht. Einen Sieg hätte man vielleicht noch mit „ … holpriger Start, aber immerhin …“ abgehakt, mit der Niederlage funktionierte das nicht.
Dass Eller das Spiel nicht im Hurra-Stil begann: nachvollziehbar. Weniger für viele Beobachter die Mannschaftsaufstellung, die allerdings angesichts eines bereitstehenden Kaders von 20 Spielern sicherlich nicht einfach war. Was fehlte und zur 2.Halbzeit mit der Einwechslung von Noah Karczewski abgestellt wurde: ein belebender, Tatendrang versprühender Akteur auf dem Feld.
Dementsprechend tat sich in den ersten Minuten recht wenig, da die Dabringhauser sich abwartend verhielten und überwiegend mit langen Bällen um Entlastung ihrer Abwehr bemüht waren. Doch war da schon erkennbar, dass die beiden Angriffsspitzen keine „Stumpfen“ waren, sondern engagiert und einsatzfreudig zur Sache gingen. Und dies vermisste man halt beim Gastgeber: Tatendrang, Elan, Geradlinigkeit zum Tor, sich einen überflüssigen weiteren Ballkontakt mal verkneifen, dem Gegner richtig zusetzen – fehlte da noch Wesentliches, das man erwartete als heimischer Zuschauer, wenn nach einem halben Jahr Zwangspause endlich wieder ein Punktspiel läuft?
Wenn denn zielstrebig agiert wurde, dann sprangen durchaus gute Chancen heraus: „Baba“ versemmelte völlig freistehend aus 14 m Entfernung, „Eres“ Schuss aus ähnlicher Distanz lenkte der Keeper über das Tor, „Hiro“ und Emanuele Frasca verpassten flache Hereingaben von außen nur äußerst knapp, beide Male nach vorbildlichem, geradezu lehrbuchhaften Zügen über die Flügel.
Allerdings: auf der Gegenseite retteten Keeper Lukas Müller zweifach und der Außenpfosten für Eller, sodass durchaus ein höheres Halbzeit-Ergebnis als das 0:1 möglich gewesen wäre. Welches seinen Ausgang nahm durch ein schwaches, ungenaues Rückspiel von Robin Bothe Richtung Tormann Müller, der jedoch ebenso unentschlossen wie der hinzugeeilte Roland Oppong agierte(Motto: “nimm Du den Ball – ich hab ihn schon!) – und DTV-Akteur Türksoy als lachenden Dritten aus der Szene herauskommen ließ.
Nun tat sich erst mal gar nichts mehr – man konnte eher beruhigt sein, dass nicht noch weiteres Malheur Richtung Ellers Gehäuse seinen Lauf nahm, denn so etwas wie „Ärmel hochkrempeln“ nahm außen so recht keiner wahr.
Mit den beiden Wechseln zur Halbzeitpause ( Georgios Ropkas kam zudem für den verletzten Atakan Agca) schien sich das Blatt zum besseren zu wenden, doch rächte sich nun früh die gelbe Karte von Babacar M’Bengue aus dem ersten Durchgang, denn nach einem Foul( welches man auch anders sehen konnte – nicht musste) folgte nun in der 54.min“ gelb-rot“. Dass man die Dezimierung kaum spürte, spricht für das Aufbäumen des Teams gegen die drohende Niederlage, doch „Baba“ fehlte schon im nun verwaisten Mittelfeldbereich.
Dennoch ergaben sich Torchancen, weil endlich schneller umgeschaltet, früher attackiert, entschlossener der gegnerische Strafraum gesucht (und gefunden) wurde. Die Gäste waren mit Kontern weiter auffällig – und gekonnten Einlagen ihres Keepers gegen einen Kracher von „Ere“ aus kürzester Distanz, eine Fußabwehr gegen Ropkas Versuch, und … mitleidheischenden Schmerzbekundungen. Die ihn nicht davon abhielten, Sekunden später den Abstoß trotz fünffachem Scheintrümmerbruch selbst auszuführen….
Okay … gehört heutzutage irgendwie dazu. Unglückliche Abschlussaktionen wie Flanken hinter das Tor, Rückpässe in gegnerische Füße von der Grundlinie, Kopfball gegen den Pfosten von Georgios Ropkas kamen hinzu, sodass die Befürchtung immer mehr Form annahm: „das wird nichts mehr!“ So war es denn, zumal Dabringhausen gegen Spielende angesichts der nun zwangsläufigen Elleraner Risikobereitschaft noch zwei „dicke“ Gelegenheiten zum 0:2 ausließ, und Ellers weitere Wechselunternehmungen folgenlos blieben( so erkannte kaum ein E04-Akteur, dass sich mit Nico Kirste im Sturm-Zentrum nun ein „Kopfball-„ und Zweikampfspieler aufhielt, der bei hohen Bällen für gegnerische Irritationen sorgen sollte … )
Es ist ein Spiel, 27 weitere folgen! Mit solch einer Art „Beamten-mentalität“ wie in der ersten Halbzeit gezeigt können vermutlich nur wenige gegnerische Teams bezwungen werden. Zum „Spieler des Tages“ und damit Verkörperung dessen, was die Eller Anhänger vermissten, wurde Noah Karczewski gewählt. Der brachte richtig „rüber“, was er wollte: gewinnen!
TSV Eller 04: ●Müller, Lukas●Bothe, Robin●Agca, Atakan(45.min<>Karczewski, Noah Basil)●Oppong, Roland●Wirz, Oliver●Tanrikulu, Erdem(45.min<>Ropkas, Georgios)●Inoue, Hiromasa(79.min<>Karabulut, Oguzhan)●M'Bengue, Babacar●Frasca, Emanuele(79.min<>Kirste, Nico)●Ghebremedhin, Eremias●Schmitz, Dejan●
TV Dabringhausen:●Barth, Hannes●Kaya, Yusuf●Sichelschmidt, Manuel●Fürguth, Markus(18.min<>Danisch, Till Moritz)●Haldenwang, Cedric●Menge, Pascal●Sagmak, Hakan●Dattner, Marvin(79.min<>Pannack, Finn Sari)●Lilliu, Luca●Kluft, Michael●Türksoy, Aydin(71.min<>Carignano, Enzo)●
Tore: 36.min ▪ Türksoy, Aydin(~ Dattner, Marvin) □ 0:1●
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