Zurecht, wie der Beginn der 2.Halbzeit zeigte. Unser Team legte überraschend frisch los: vorwärts immer – rückwärts nimmer schien das Motto zu sein! Der frisch getraute Tormann Lukas Müller – herzlichen Glückwunsch – war erstmal beschäftigungslos, weil der Gast überhaupt nicht im E04-Strafraum aufkreuzte und seine Mitspieler ihn weitestgehend mit Rückpässen verschonten. Bereits nach 6 Minuten klingelte es beim LSV; einen Freistoß des zunächst überzeugenden Engin Cakir verwandelte Nico Stracke mit seinem ersten Saisontreffer im Nachsetzen. Hyun Yun Kang war zuvor gefoult worden. Die beruhigende 2:0-Führung entsprang einem tollen Einsatz von Oliver Wirz an ungewohnt vorderer Front: er erkämpfte nicht nur halbrechts den Ball in der LSV-Hälfte, sondern tankte sich bis vor den Strafraum durch und legte in den Lauf von Nico Stracke. Dessen Rückpass stoppte Engin Cakir im Sechzehner kurz an( die Ecke war bereits ausgesucht …), und schob überlegt in die rechte Ecke ein. Dreizehn Minuten gespielt! Und dazu schon zwei weitere dicke Gelegenheiten versiebt! (Engin, Baschar El Fayyad)
Dass man seinen Augen kaum zu trauen wagte, sei nur am Rande erwähnt, denn: es ging so weiter! In der 22. Min tankte sich Engin Cakir – nach einer Tunnelaktion Nähe Mittellinie – in den LSV-Strafraum durch und legte das Leder scharf in den Fünfmeterraum: ob Eigentor oder Baschar El Fayyads Fußspitze den Kick über die Torlinie gaben: egal! Eine äußerst sehenswerte Aktion! Und dann!?
Laut Trainer „Schmitti“ nach 40 min, Jack Etts Wahrnehmung und der einiger Beobachter nach bereits nach gut 30min wollte man sich wohl bei den Spielkameraden für die bis dato Statisten-Darstellung bedanken! Einen ersten Warnschuss fischte Lukas Müller gewohnt sicher aus der langen linken Ecke(32.min), gegen den Elfer 6 min später war er machtlos. Oliver Wirz hatte mit letztem Einsatz versucht, die Fehler im Mittelfeld noch auszubügeln.
Die Halbzeit-Diskussion in der Vereinsgaststätte dauerte angesichts des Nachlassens unsrer Truppe – zu lange, um den 2:3-Anschlusstreffer des LSV mitzubekommen! Nach einer unübersichtlichen Strafraumsituation kullerte der Ball Daniel Müller vor die Füße, welcher sich nicht zweimal bitten ließ.
Eller war nun angezählt, aber nicht aus dem Spiel! Die Chancen waren derart zahlreich, dass LSV-Co-Trainer Hermann Plenkers trotz erfolgreicher Aufholjagd eingestand, dass der Heimsieg verdient war. Ob Nico Stracke, der eingewechselte Rene Reuland, Engin Cakir oder Baschar El Fayyad: es war stellenweise haarsträubend, was an Gelegenheiten versiebt wurde. In geringerem Maße allerdings auch auf der Gegenseite – mit Ausnahme des Ausgleichstreffers. Ein LSV-Akteur passte scharf von links in den Fünfer, und Döllefeld musste lediglich den Fuß dranhalten. 54 Minuten gespielt, sechs Tore!
„Das ist nicht das Endergebnis!“ … es fand sich niemand, der die Wette annahm! Baschar visierte nach „knapp drüber/vorbei/Gegner angeschossen“ zur Ab-wechslung mal die Latte an, ein LSV-ler verfehlte freistehend Ellers Kiste: man wagte kaum den Blick vom Spielfeld zu lenken. Trotz zweier Stockfehler (so akribisch muss man mittlerweile fahnden …) kurbelte Rene Reuland immer wieder das Angriffsspiel an, wagte sich erfolgreich in 1-1-Situationen, bereitete Chancen vor. „Rene ist auf der Bank? Dann haben wir ja wenigstens ein Unentschieden sicher!“ Unkte man in der Runde um Ex-Trainer Uwe Ordelheide am Stadionausgang bereits in der 1.Halbzeit, um später noch größere Zuversicht trotz des 3:3-Rückschlages zu hegen. Zu Recht! Nachdem sich gegen Ende auch Engin Cakir wieder gefangen hatte, krönte Rene seine Urlaubsrückkehr mit dem 4:3-Siegtreffer.Engin hatte sich rechts durchgespielt und eigentlich unpräzise zurückgepasst, doch die Kugel stippelte Rene vor den Fuß, und ebenso versenkte er!
Özgür Beser hatte kurz darauf alles klar machen können, doch statt anzunehmen drosch er den Ball über die Querlatte. Letztlich war´s egal.
Bemerkenswert ist unter dem Strich, dass unser Team trotz des 3:3-Rückschlages wieder in die Spur fand und letztlich glücklich-verdient siegte. Allerdings wäre auch ein umgekehrter Spielausgang kein Ausbund an Ungerechtigkeit gewesen, denn die Offensiv-Abteilung des LSV in Kombination mit erneut bemerkenswerten Abstimmungsproblemen in Ellers Defensivbereich konnte einen schon einige Male in Erstaunen versetzen.
Unterbrochen von einer gut 40-minütigen Schaffenspause zeigte endlich auch mal wieder Engin Cakir, welche fußballerischen Fähigkeiten in ihm stecken, wenn er konzentriert zu Werke geht – bzw. läuft….
Gerne das letzte Wort zu Schiedsrichter Abdelhak El Hattachi: er bot eine Leistung, wie man sie Ellers Abwehr gewünscht hätte!
TSV Eller 04: ●Müller, Lukas●Beser, Özgür●Boniteau, Anthony(Christoph, Trceziok, Kai)●Bothe, Robin●Cakir, Engin●El, Fayyad, Baschar(Reuland, Rene)●Kang, Hyunjun(Karatas, Baris)●Kwabena, Nuako, Bona, Maxwell●Püll, Alexander●Stracke, Nico●Wirz, Oliver●
Lohausener SV:●Geidel, Sebastian●Behlau, Michael●Döllefeld, Lennard(Stärk, Sebastian)●Frymuth, Patrick●Haibulians, Aleksandrs●Hermans, Dennis●Mattukat, Manuel(Eul, Gerrit)●Orlean, Fabio(Müller, Daniel)●Schönefeld, Markus●Tillmann, Dennis●Uschmann, Melwyn●
Tore: 6.min ▪ Stracke, Nico □ 1:0●13.min ▪ Cakir, Engin □ 2:0●22.min ▪ Lohausener SV □ 3:0●38.min ▪ Behlau , Michael □ 3:1●47.min ▪ Müller, Daniel □ 3:2●54.min ▪ Döllefeld, Lennard □ 3:3●88.min ▪ Reuland, Rene □ 4:3●